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Vernissage zur Ausstellung #Antisemitismus für Anfänger: Trauen Sie sich zu lachen

Mehr als 60 Gäste konnte Claudio Ettl, stellvertretender Akademiedirektor, auch im Namen der Kooperationspartner – KEB Stadtbildungswerk, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken und evangelische stadtakademie – zur Vernissage der Cartoon-Ausstellung über Antisemitismus im Caritas-Pirckheimer-Haus begrüßen. Myriam Halberstam, Kuratorin der Ausstellung, war aufgrund des Bahnstreiks leider nur via Zoom zugeschaltet. Dennoch hörten ihr alle Gäste gebannt und teils sichtlich bewegt zu.

Darf man über Antisemitismus überhaupt lachen?

Ja, man darf, man soll sogar, sagt Myriam Halberstam. Und die von ihr zusammengestellte Ausstellung "#Antisemitismus für Anfänger" zeigt humorvoll, wie Antisemitismus im Alltag aussieht und mit welcher "Idiotie und Perfidie" er oft einhergeht. Die Ausstellung umfasst 21 Karikaturen sowiedrei satirische Texte (von Wladimir Kaminer, Adriana Altaras und Vivian Kannner) und basiert auf einer Anthologie, die Myriam Halberstam 2020 im Ariella Verlag herausgebracht hat. Hierfür hatte sie Karikaturist:innen aufgerufen, sich mit dem Thema Antisemitismus zu befassen. Zum Buch und zur Ausstellung trugen schließlich 20 Künstler:innen von Weltrang bei (von denen nur drei jüdisch sind).

Schwarzer Fleck nach dem 7.Oktober

Nach dem Massaker vom 7. Oktober betrachtet man die Ausstellung noch einmal mit anderen Augen. Inzwischen haben antisemitische Straftaten in Deutschland zugenommen und Antisemitismus breitet sich – unterschwellig, aber auch ganz offen – weiter aus. Myriam Halberstam selbst sagt, nun gebe es einen schwarzen Fleck in der Ausstellung: Dort müssten jetzt eigentlich Cartoons hängen, die dieses jüngste Grauen kommentieren. Doch noch ist der Abstand nicht groß genug. Irgendwann, so sagt sie, wird sie die Ausstellung vielleicht dahingehend erweitern.

Lachen, ohne die Ernsthaftigkeit zu vergessen

Die aktuelle Ausstellung jedenfalls soll Ängste nehmen. Man solle über das schwere Thema lachen, ohne dessen Ernsthaftigkeit zu vergessen. Man solle sich trauen, Fragen zu stellen, und ins Gespräch kommen über die gezeigten Szenen. Und falls man sich beim einen oder anderen Bild ertappt fühle, solle man über sich selbst lachen, denn genau das mache den jüdischen Humor aus.

Die ausgestellten Cartoons sind von:
Rainer Demattio, Ben Gershon, Steffen Gumpert, Yaakof Kirschen, Sam Gross, Mathias Kiefel, Til Mette, Miriam Wurster, Markus Grolik, Dirk Meissner, Katharina Greve, Heiko Sakurai, Mock, BURKH, Tim Oliver Feicke, Petra Kaster, Ruth Hebler, Hauck & Bauer, Jan Tomaschoff, Steffen Jahsnowski.

In den Medien:

Der BR berichtete vorab über die Ausstellung im CPH

Am 17.3. um 17:30 folgte ein weiterer Beitrag im Bayerischen Fernsehen (mit Claudio Ettl, CPH. Beitrag ab ca. Minute 08:05)

und am 20.03. auf FrankenFernsehen (mit ClaudioEttl, CPH und Claudia Alraum, KEB Nürnberg)

Auch Deutschlandfunk Kultur berichtete über die Ausstellung im CPH

Claudio Ettl, stellvertretender Akademiedirektor, begrüßte Myriam Halberstam und zitierte in seiner Einleitung Theodor W. Adorno, der Antisemitismus als das „Gerücht über die Juden“ bezeichnete. © Kaiser/CPH

Die Zuhörenden lauschten Myriam Halberstam gebannt. © Kaiser/CPH

Kuratorin Myriam Halberstam war aufgrund des Bahnstreiks leider nur via Zoom zugeschaltet. © Bernd Buchner

Die Klezmergruppe Freilach unter Leitung des Klarinettisten Leonid Khenkin umrahmte das Gespräch und begeisterte das Publikum. © Kaiser/CPH

Blick in die Ausstellung © Kaiser/CPH

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Susanne Kaiser

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